Unmoralisches Angebot
21. Mai 2007…es war ein hübscher kleiner Nebenverdienst im Supermarkt nebenan. Alle ein, zwei Wochen konnte ich mit gutem Gewissen zuschlagen. Die sind ja schließlich selber schuld, wenn sie solche Angebote machen – auch während der Stoßzeiten…
Die ganze Wahrheit hat mir ein Mitbewohner verraten, der selbst als Verkäufer arbeitet. 2,50 € zahlt ein Megaunternehmen gern…wenn es dadurch lahmen Mitarbeitern auf die Schliche kommt. Den endgültigen Beweis lieferte mir ein kurzer, aber eindeutiger Dialog an der Infotheke neulich:
Ich: »Entschuldigung, eine Frage: Wenn ich Ihnen jetzt eine Kasse nenne, an der ich länger als fünf Minuten gewartet habe…schreiben Sie dann den Namen der Verkäuferin auf?!«
Ältere Dame (zunächst mit freundlichem Blick, dann aber sehr bissig): »Natürlich!«
Ich: »Ääh…und verwenden Sie das dann gegen ihre Mitarbeiterinnen?!«
Ältere Dame: »Natürlich!«
Ich: »OK. Dann vergessen Sie’s.« (Hastiger Abgang.)
Wenn das nicht unmoralisch ist – was dann?! Frage mich ernsthaft, ob ich als Kunde protestieren sollte. Brief an die Marktleitung? An die Lokalzeitung? Was meint ihr?!
23. Mai 2007 um 11.58 Uhr
krasse sache. also wenn ich was machen würde, dann einen brief, der an die öffentlichkeit geht. öffentlichkeit schaffen ist da mehr wert und wichtiger, als der geschäftsleitung zu schreiben, schätze ich – vor allem bei der größe des einkaufsmarktes.
2. Juni 2007 um 16.39 Uhr
Danke für die Ermutigung, Dave. Heute wurde mein Leserbrief im “Schwäbischen Tagblatt” abgedruckt. War ’ne harte Woche für den Supermarkt. Am Freitag mussten sie – wegen eines nächtlichen Stromausfalls und trotz Generator – die gesamten Kühltruhenbestände wegwerfen…