Mirjam Lydia Renz

18. September 2017

Liebe Verwandte, Freunde, Bekannte, …

wir sind dankbar für unsere Tochter

Mirjam Lydia Renz,

geboren am Donnerstag, 14. September 2017 um 21.25 Uhr, 54 Zentimeter lang und 3.820 Gramm schwer.

Herzliche Grüße,

Judith und Daniel mit Noemi, Simon und Mirjam

Verspätetet protestiert

7. September 2017

Lidl verkauft griechische Spezialitäten. Auf der Verpackung: Kirchen der Insel Santorin. Aber ohne Kreuze – die wurden wegretuschiert.

Natürlich war diese Aktion – falls inhaltlich motiviert – ebenso fragwürdig wie peinlich, keine Frage. Zu religiöser Neutralität gehört ja gerade nicht der verkrampfte Verzicht auf religiöse Symbole, sondern ihr gelassener pluraler Gebrauch. Nun hat aber Hannes Leitlein treffend angemerkt: Grund zur Kritik an besagtem Discounter gab es ja auch vorher schon zur Genüge. Zugespitzt: So lange ein Discounter Mitarbeitende bespitzelt, Preise drückt und den Profit über alles stellt, darf man getrost bei ihm einkaufen. Aber wehe, die Kirchen-Kreuze verschwinden aus dem Kühlregal …

Genug getan

24. August 2017

Am Abend sehen, was man den Tag über geschafft hat. In meiner Branche ist einem das relativ selten vergönnt – und das wusste ich auch schon länger.

Bisher allerdings hatte ich das allerdings ausschließlich für eine psychisch-emotionale Herausforderung gehalten, die dann auch nur auf ebendieser Ebene zu bearbeiten wäre. (Was theologisch ja auch ganz gut geht, etwa über die biblischen Bilder von Saat, Wachsen und Ernte.)

Gestern dann, nach schweißtreibenden Stunden vor der Garage …

… wurde mir ein zweiter, ganz praktischer Aspekt klar: Wer das Ergebnis verrichteter Arbeit vor Augen hat, kommt gar nicht erst auf die Idee, unmittelbar danach weiterzumachen – also gleich noch den nächsten Gottesdienst vorzubereiten den Keller aufzuräumen und dergleichen. Und macht sich schon gar kein schlechtes Gewissen deswegen … Die notwendige Pause ergibt sich sozusagen ganz von selbst.

… ein lohnendes Ziel auch für meinen beruflichen Alltag. (Und vermutlich mit theologisch ähnlich großem Potenzial.)

Gut genutzt

22. August 2017

Geld statt Gelb

10. August 2017

… nette Nebensache beim ersten Drittliga-Saisonsieg des Karlsruher SC die Tage …

Doppelt Dreifach alarmiert

23. April 2017

Mein beruflicher Kontakt zu den „Blaulicht-Organisationen“ hat sich seit der Ausbildung zum Notfallseelsorger spürbar intensiviert. Jüngst haben wir binnen weniger Wochen auch privat nachgelegt.

Episode 1

Gemeinsam geht’s in den Wald – Tochter und Sohn auf Laufrädern, zunächst hochmotiviert. Als Lust und Energie schlagartig sinken, lassen wir die Gefährte an einer Kreuzung zurück – säuberlich an einen Baum gelehnt –, um das nächste Stück Weg zu Fuß zurückzulegen.

Als wir eine halbe Stunde später zurückkommen, stoßen wir auf ein wild gestikulierendes Spaziergänger-Trio. Welches die verwaisten Räder entdeckt, sorgenvoll die nähere Umgebung abgesucht, andere Passanten befragt … und nun bereits die Polizei verständigt hat. Die lässt sich glücklicherweise gleich wieder abbestellen (ob sie überhaupt vorbeigeschaut hätte?!).

Wir stehen Rede und Antwort, zeigen Verständnis, bleiben dann aber doch etwas ratlos. Soll ab sofort ein einlaminierter erklärender Zettel mit ins Gepäck? „Hier geschah kein Verbrechen – gehen Sie gelassen weiter …“

Episode 2

Frau (auf Fahrrad) und Sohn (auf Laufrad, aber nicht weniger flott) brechen Richtung Kindergarten auf, um Tochter abzuholen. Nach wenigen Metern wird meine Frau Zeugin eines heftigen Treppensturzes einer Nachbarin. Sie alarmiert sofort den Rettungsdienst. Sohn hat von dem Vorfall nichts mitbekommen und setzt seine Fahrt seelenruhig (aber flott) fort.

Ich werde dazugerufen, kann unseren Sohn aber auf die Schnelle nicht ausfindig machen. Nach einem besorgten Blick auf die benachbarte Hauptstraße – dort tönt bereits das Martinshorn – beschließe ich, den Weg zum Kindergarten abzufahren. Ohne Erfolg. Eine Erzieherin bringt die ob meiner Verspätung verstimmte Tochter nach Hause – ich melde mich bei der Polizei. Die erfahrene Beamtin empfiehlt uns Aufgabenteilung: Eine/r sucht, eine/r bleibt zu Hause …

Zurück am Ort des Geschehens – der Rettungseinsatz ist schon erfolgreich abgeschlossen – riskiere ich nochmal einen Gang Richtung Hauptstraße. Und finde unseren Sohn plötzlich … vor dem Eingang zum Bäcker. Dort wartet er fröhlich auf Mama – in Erwartung der Brezel, die ihm kurz vorher noch in Aussicht gestellt wurde, und begeistert vom Anblick des unweit parkenden „Dadidada“ …

Sinnfreie Aufgabe

10. Februar 2017

… machen wir regelmäßig. Und kommen immer nur auf: Eins. :-/

Mühevoll

5. Januar 2017

Das Gottesbild, mit dem ich erzogen wurde, sah so aus: Gott ist ein zorniger Wüterich mit einem perfekten Überwachungssystem, der seinen kleinen Jungen (den einzigen, den er hatte) schickten musste, damit er leidet und stirbt, weil ich so böse war. Die gute Nachricht aber war, dass ich, wenn ich diese Geschichte glaubte und mir dann wirklich Mühe gab, gut zu sein, nach meinem Tod in den Himmel kommen würde, wo ich in einem goldenen bewachten Wohnviertel mit Gott und all den anderen Menschen leben würde, die dasselbe glaubten und taten wie ich.

Nadia Bolz-Weberauf ihre Weise auch eine Freischwimmerin – in einem sehr persönlichen Buch. Das deshalb – was die Struktur angeht – auch gerne etwas konfus daherkommen mag.

Gnadenlos ins neue Jahr?

31. Dezember 2016

… ich kann mir appetitlichere Perspektiven vorstellen. Und wünsche allen Leser/-innen ein gnädiges 2017!

Zeit zum Aufstehen

15. Dezember 2016

Von einem Freund kam der interessante Hinweis: Die revidierte Luther-Übersetzung 2017 macht dem ausgegebenen Ziel der stärkeren »Treue gegenüber dem Ausgangstext« alle Ehre – und übersetzt die an gleich sechs Stellen im Alten Testament gewählte anschauliche hebräische Umschreibung für das »starke« Geschlecht nun (wieder) wortwörtlich: Männlich ist dort, »was/wer an die Wand pisst«.

Mich freut das schlicht aus sprachlich-ästhetischen Gründen. Für den (auch bei anderen Themen theologisch indiskutablen) Kollegen Steven Anderson könnte es ein ernsthafter Beitrag zur theologischen Rehabilitierung Deutschlands werden.